Das fängt schon an, wenn man hier jemanden begrüßen will. Mein ganzes bisheriges Leben lang hieß das "Grüß Gott" ... wenn mir das nun hier rausrutscht, dann schäme ich mich ja schon fast. Kein Problem gibt es, wenn man jemand morgens oder abends begrüssen
Das schwäbische "Ade" zum Abschied habe ich mir nach dem Umzug nach München ziemlich schnell abgewöhnt. Aus dem bayerischen "Auf Wiederschaun" wird hier ein "Auf Wiedersehen". Damit kann man schon leben.
Der Einkauf beim Bäcker ist eine nicht zu unterschätzende Konzentrationsaufgabe. Ich muss mir vorher 100x sagen, daß ich ein "Brötchen" bestellen muss. Ansonsten rattern nacheinander Begriffe wie "Wegga", "Semmel" oder "Schrippe" durch mein Gehirn - nur das "Brötchen" ist normalerweise nie dabei. Ohne mentale Vorbereitung endet das ganze dann meist in einem "ich hätte gerne eins davon" verbunden mit einer hilflosen Zeigegeste.
Zugegebenermaßen gewinne ich den Kampf mit dem Hochdeutsch nicht immer. Aber will ich das überhaupt? Ein bisschen Individualität muss schon sein :)
Im Wohnheim im München hatte mich mal ein Mitbewohner aus Kasachstan gebeten, ihm auf der Deutschlandkarte zu zeigen wo ich herkomme - er wollte wissen, wo die Leute wohnen, die so komisch reden *haha*