Wenn man allerdings unterwegs mehrmals umsteigen muss ist eine entspannte Bahnfahrt nicht möglich, man sitzt die ganze Zeit wie auf glühenden Kohlen.
Ich habe letztes Wochenende bei meinen Eltern verbracht und bin am Freitag nach der Arbeit hier in Münster in den Zug gestiegen. Der erste Eindruck: die alten Inter-Regio-Wägen (die ohne jeglichen Komfort und inzwischen auch ziemlich klapprig sind) werden nun als Intercity-Wägen eingesetzt - natürlich mit dem entsprechenden Zuschlag... Es sei hier am Rande erwähnt, dass das Bord-Bistro wegen eines Stromproblems außer Betrieb war.
Das Unheil nahm schon fünf Minuten nach der Abfahrt seinen Lauf. Der Zug musste anhalten und fuhr dann im Schneckentempo weiter. Kurz vor Dortmund (dort hätte ich in einen ICE umsteigen müssen) dann die Durchsage, dass der ICE nicht warten wird - wir sollen bis Köln in dem Intercity sitzen bleiben, man kümmert sich darum, dass wir dort Anschluss erhalten. In Köln dann die Überraschung: der in Dortmund verpasste ICE hat in Köln auf uns gewartet. Also schnell umgestiegen - der reservierte Sitzplatz war natürlich inzwischen belegt. Ich habe mich dann eben woanders hingesetzt und hatte Glück, dass niemand den Platz beansprucht hat. Eigentlich wäre ja nun vermeintlich alles wieder im Lot gewesen.
Kurz nach Bonn 2x Halt auf offener Strecke ... "Verehrte Fahrgäste, die Weiterfahrt verzögert sich wegen eines Computerabsturzes im Triebfahrzeug um wenige Minuten". Alles in allem hatten wir letztendlich eine satte halbe Stunde Verspätung. In Stuttgart hätte ich eigentlich nach einem Aufenthalt von über 20 Minuten in die Regionalbahn Richtung Ulm umsteigen müssen und wäre planmäßig um 23.17h in Eislingen/Fils von meinen Eltern am Bahnhof abgeholt worden. Es war aber nach Mannheim schon abzusehen, dass die Regionalbahn nicht warten wird - ich habe meinen Eltern dann mitgeteilt, dass ich die Regionalbahn eine Stunde später nehmen muss. Mein Vater wollte nicht, dass ich um diese Uhrzeit beinahe eine Stunde in Stuttgart auf dem Bahnhof rumsitze und hat beschlossen, mich in Stuttgart abzuholen - was von meinen Eltern aus ca. 50km entfernt ist. Diesen Teil der Strecke habe ich der Bahn also geschenkt.
Wenn ich von Eislingen aus auch noch mit dem Bus in mein Heimatkaff hätte fahren müssen - dann wäre wohl irgendwo unterwegs eine Übernachtung fällig gewesen.
Bei der Rückfahrt am Sonntag betrug die Verspätung "nur" 17 Minuten. Da der Nachtbus in Münster aber alle 15 Minuten fährt war dies nicht weiter tragisch. Entspannt Bahnfahren kann man also nur, wenn man entweder unterwegs nicht umsteigen muss, früh am morgen losfährt (um am selben Tag noch anzukommen) oder am Ende nicht in einen Bummelzug umsteigen muss.
Der Satz "Wir entschuldigen uns für die entstandene Verspätung" gehört wohl mittlerweile zum Standardrepertoire des
Dabei kann man sich doch (wie vom Zwiebelfisch erklärt) gar nicht selbst entschuldigen.
1 Kommentar:
Also diese Verspätungs-/Entschuldigungs-/Erklärungssätze sind irgendwann nur noch lachhaft...
Ich muss ja fast täglich nach Köln juckeln, mit der Bahn - natürlich mit dem Regionalexpress. Da kennt man irgendwann alles auswendig.
Was man da auf Dauer erlebt, ist manchmal schon nicht mehr feierlich. :(
Von daher überrascht mich Dein Erlebnis eigentlich nicht. DB halt. :-/
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